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1306. Februar 17. Breslau.

tercio dec. kal. Marcii.

Bolezlaus, Herzog von Schlesien, Herr von Breslau, lässt die Streitigkeiten zwischen Rath und Bürgerschaft von Breslau einer- und dem dortigen Erbvogte Wernher Schertelzan nebst seinem Sohn Dietrich anderseits über die von Ersteren zum Besten der Stadt infra muros et extra muros sive infra fossata aut extra fossata errichteten oder zu errichtenden Gebäude, über die Nutzungen von den Viehweiden, super statuto quod innunge dicitur und über die Geldbussen (auf deutsch Kur), festgesetzt von den Konsuln, Geschworenen oder unter den Krambauden, Fleisch- oder Brotbänken oder unter andern Handwerkern, durch dazu erwählte Schiedsrichter in der Weise entscheiden, dass sich Wernher und Dietrich aller jener Ansprüche zu begeben haben, auch kein etwa künftig vorzubringendes Privileg Geltung haben solle. In Breslau solle nur ein Erbvogt sein und Dieser nur den dritten Pfennig haben. Wernher und Dietrich sollen Niemandem jene Streitigkeiten nachtragen, noch zwischen Rath und Bürgerschaft der Altstadt und den neustädtischen Bürgern Uneinigkeit erregen oder erhalten.

Z.: des Herzogs Getreue Albert Bart, Rudiger v. Haugwitz, Gisilher Kolneri, Sandro dessen Schwiegersohn, Radacho, Bronizlaus Budewoji und die erwählten Schiedsrichter, die damaligen Konsuln Hermann v. Mühlheim, Hermann Schwiegersohn des weiland Zacharias, Arnold v. Schweidnitz, Konrad der alte Plessel, Gisilbert v. Schweidnitz, Bruno Herdeni, Konrad Schertelzan und Bruno v. Oels, Konrad der junge Plessil, Dietrich der alte Schertelzan und Friczcho herzogl. Protonotar, Dechant v. Glogau und Kanonikus von Breslau.


Aus dem Or., von dessen Siegel nur noch die grünen Seidenfäden erhalten, im Bresl. Stadtarch. B 8a, abgedr. bei Tzschoppe und Stenzel Urkundensamml. S. 478, Korn Bresl. Urkundenbuch S. 74 und von Markgraf im Cod. dipl. Siles. XI. 148.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 16, 1892; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1301 - 1315. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.